Sicherheitstipp - Rauchmelder "Kleines Gerät - große Wirkung"

Sicherheitstipp - Rauchmelder "Kleines Gerät - große Wirkung"

So klein wie die Rauch- und Gasmelder heutzutage sind, so unverzichtbar sind sie für den Brandschutz in den eigenen 4 Wänden!

Gerade nachts wenn man schläft, enden Wohnungsbrände meist tödlich. Dabei ist nicht das Feuer selbst die Haupttodesursache. Es sind die Brandgase! Sie fordern die meisten Brandopfer Jahr für Jahr.

Im Schlaf ist der Geruchssinn der Menschen inaktiv und so bekommt man gar nicht mit, wenn es brennt. Durch die im Brandgas enthaltenen Giftstoffe wie Blausäuregase und Kohlenmonoxid kommt es dann erst zur Bewusstlosigkeit und im Anschluss zum Erstickungstod.

Um dem ganzen entgegen zu wirken, sind Rauchmelder seit dem 01. Januar 2017 in allen Bestandsbauten und Mietwohnungen Pflicht! Für Neubauten sind sie sogar schon seit 01. April 2013 Pflicht. Die Rauchmelderpflicht kann man im § 49 Abs. 7 der Bauordnung für das Land Nordrhein-Westfalen nachlesen.

Bei der Anschaffung der Rauchmelder ist darauf zu achten, dass die Melder das CE-Zeichen, die Prüfnummer und zusätzlich die Angabe EN 14604 aufweisen. Alle Rauchmelder, die nach dieser Norm geprüft sind, erfüllen die Mindestanforderungen.

Verantwortlich für die Anschaffung und Installation ist der jeweilige Eigentümer des Gebäudes. Der Eigentümer hat dafür Sorge zu tragen, dass ausreichend funktionsfähige Rauchmelder in den Räumlichkeiten vorhanden sind.

Für die Betriebsbereitschaft hingegen ist der jeweilige Benutzer oder Mieter der Räumlichkeiten zuständig. Er muss regelmäßig die Funktionstüchtigkeit der Rauchmelder überprüfen und bei Bedarf die Batterien austauschen

Wo sollte er angebracht sein?
- 1 Rauchmelder in jedem Schlafzimmer
- 1 Rauchmelder in jedem Kinderzimmer-
- 1 Rauchmelder in jeden Flur

Wie wird er Installiert?
Um eine optimale Funktion des Rauchmelders zu erzielen, sind bei der Installation einige Punkte zu beachten.
- an der Zimmerdecke montieren
- in waagerechter Position montieren
- möglichst in Raummitte montieren (mind. 50 cm Abstand zur Wand)
- nicht in direkter Zugluft oder an Luftschächten montieren
- nicht in Räume mit starker Dampf oder Rauchentwicklung (z.B. Küche)

Was ist sonst noch zu beachten?
- darauf achten, dass die Rauchmelder nicht einstauben (Fehlauslösung möglich)
- den Rauchmelder nicht mit Farbe überstreichen
- funktionsfähige Batterien benutzen (1x jährlich Austauschen)
- 1x im Monat mit dem Testknopf die Funktion des Rauchmelders prüfen
- zur Wartung kann auch ein extra Prüfspray verwendet werden

Welche verschiedenen Arten gibt es?
Grundsätzlich werden Brandmelder in 2 Gruppen eingeteilt.
In nichtautomatische Brandmelder (Handfeuermelder) und automatische Brandmelder.

Optische Rauchmelder: Sie messen die Rauchkonzentration in der Umgebungsluft und erkennen so frühzeitig eine Rauchentwicklung. Die Messung erfolgt hier durch einen LED-Strahl, welcher bei Rauch umgeleitet wird und so den Alarm auslöst.
Sie sind die meist eingesetzten Rauchmelder, da sie auch in vielen deutschen Bundesländern als Normausstattung vorgeschrieben sind.
Wärmemelder: Sie finden in rauchigen und staubigen Räumlichkeiten Anwendung, wo es bei einem Brand zu einer schnellen Temperaturerhöhung kommt.
Sie sind ideal für die Küche oder die Werkstatt, da sie nur auf den schnellen Temperaturanstieg bei einem Feuer reagieren und nicht auf Rauch oder Dampf.
Sie werden gerne als Zusatzausstattung zu den vorgeschriebenen Optischen Rauchmeldern verwendet.
Flammenmelder: Sie reagieren auf die typische Flammenstrahlung in Verbindung mit der Flackerfrequenz, wie sie bei Flammen und Glut auftreten.
Sie sind nur dann angebracht, wenn es bei einem Brand sofort zu einer offenen Flamme kommt, ohne vorherige Rauchentwicklung oder in rauchigen und staubigen Räumen.
Mehrfachsensormelder: Sie sind mit mehreren Sensoren ausgestattet und werten immer alles zusammen aus. So kann, je nach Typ des Melders, ein Optischer Rauchmelder und ein Wärmemelder verbaut sein. Durch den Einsatz mehrerer Sensoren sind diese Melder weniger empfindlich gegenüber Falschalarmen.
Durchlichtrauchmelder: Sie arbeiten nach dem Prinzip des Vergleichs des Rauchmesskanals mit einem Referenzkanal.
Ionisationsrauchmelder: Sie messen die Rauchkonzentration in der Umgebungsluft und erkennen so frühzeitig eine Rauchentwicklung. Sie messen mittels eines Ionen-Stromes die Konzentration der Luft. Steigt die Konzentration von Rauch in der Luft, wird der Ionen-Strom langsamer und der Alarm wird ausgelöst. Da dieser Melder mit gering radioaktiven Komponenten arbeitet, findet er nur noch selten Anwendung.
Handfeuermelder: Sie werden manuell von Hand ausgelöst, wen nein Feuer entdeckt wird. Sie finden hauptsächlich Anwendung in Mehrfamilienhäusern und Bürogebäuden.

Es gibt inzwischen sogar extra Systeme für Hörgeschädigte. Diese Systeme arbeiten zusätzlich zum normalen Signalton mit Lichtblitzen über ein extra Lichtblitzgerät und Alarm über Handy.

Eine interessante Kampagne dazu gibt es auch auf http://www.rauchmelder-lebensretter.de.

Autor: Cornelia Gande-Lawo

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