Training für die Katastrophe im Kreis Düren.

Feurwehrstab übt Management von Großschadensereignissen

Training für die Katastrophe im Kreis Düren.

Wetterextreme, wie etwa erst vor wenigen Wochen das Sturmtief Eberhard, bestimmen auch zunehmend die Arbeit der Feuerwehren und Hilfsorganisationen im Kreis Düren. Doch was ist, wenn ein solches Unwetterereignis flächendeckend den Kreis Düren betrifft und im weiteren Verlauf zu einer flächendeckenden zu einer Katastrophe heranwächst?

Diese Frage stand im Mittelpunkt einer sogenannten Stabsübung der Feuerwehren im Kreis Düren, die in der vergangenen Woche an der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Bad Neuenahr stattfand. Feuerwehrleute von vielen Feuerwehren des Kreises Düren übten hier gemeinsam mit Vertretern von Hilfsorganisationen, darunter Technisches Hilfswerk, Rotes Kreuz sowie der Bundeswehr, das Management von großen Schadenslagen im Kreis Düren. Im Mittelpunkt dieser einwöchigen Stabsübung stand dabei eine durchaus realistisch inszenierte Schadenslage: „Unsere Aufgabe war es, Hilfeleistungsmaßnahmen in einer Ruhrgebietsgroßstadt zu koordinieren. Dabei wurde angenommen, dass nach einem heftigen Sturmereignis mit mehr als 170 Kilometer Windgeschwindigkeit größere Schäden in der Stadt entstanden sind. Doch damit nicht genug. Im weiteren Verlauf der Übung hatte sich der Leitungsstab wachsenden Aufgaben zu stellen, denn infolge der Sturmschäden war es zu großflächigen Stromausfällen gekommen mit erheblichen Auswirkungen, etwa auf Krankenhäuser, das öffentliche Leben und die gesamte Infrastruktur“, schildert Kreisbrandmeister Karlheinz Eismar die Herausforderungen.

Im Rahmen der Übung galt es deshalb, mehrere Stunden lang im Stab die Hilfsmaßnahmen zu koordinieren. „Diese sind vielfältig und auf unterschiedlichen Ebenen. So gilt es, weitere Hilfskräfte heranzuführen und deren Einsatz zu koordinieren, aber auch für die notwendige Logistik, etwa Übernachtungsmöglichkeiten und Versorgungs- und Evakuierungsmaßnahmen in der Bevölkerung zu sorgen“, so Eismar.

„Im Rahmen des Übungsszenarios mussten zeitweise mehr als 4.800 Rettungskräfte im Stadtgebiet von Duisburg koordiniert werden. Dafür standen täglich sieben Stunden Stabsarbeit auf dem Programm, die teilweise so realistisch inszeniert waren, dass man fast vergessen hat, in einer Übung zu sitzen. Die Anspannung war bei allen Beteiligten stets sehr hoch“, berichtet Patrick Harzheim, Leiter der Feuerwehr Merzenich, zum Übungsfortgang.

Gleichzeitig gab es von einem extra eingeladenen Trainerteam, darunter Feuerwehrexperten, aber auch beispielsweise dem Leiter des Einsatzstabes der Bereitschaftspolizei Berlin, Rückmeldungen zum praktischen Katastophenmanagement. Abgerundet wurde die Übung durch einen Praxisbesuch auf dem Nürburgring. Hier informierten sich die Retter aus dem Kreis Düren über Sicherheitskonzepte bei der anstehenden Veranstaltung ‚Rock am Ring‘.

„Insgesamt kommen wir mit vielen neuen Impulsen zurück. Wir haben viele guten Anregungen erhalten, um unsere Stabsarbeit für Katastrophen im Kreis Düren weiter zu optimieren“, zieht Eismar ein Fazit. Nicht ohne einen weiteren Grund: Ab der nächsten Woche ist der Feuerwehrstab der Feuerwehren im Kreis Düren bereits in Rufbereitschaft für den Einsatz bei größeren Schadenslagen in ganz NRW.

 

Autor: PB

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