Was tun, wenn´s brennt?

Jedes Jahr fallen alleine in Deutschland über 300 Menschen Wohnungsbränden zum Opfer. 
Die meisten sterben in den eigenen vier Wänden an einer Rauchvergiftung.
Rauchmelder retten Leben und warnen frühzeitig vor der toxischen Gefahr.

Bei einem Wohnungsbrand bleiben etwa 120 Sekunden Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Das ist kürzer als das morgentliche Zähneputzen.
Nicht selten geraten Bewohner in Panik, springen aus dem Fenster, laufen ins verrauchte Treppenhaus und setzen sich und andere dadurch noch größeren Risiken aus.
In einer solchen Situation ist ein Plan ein guter Plan. Denn wenn es ernst wird, zählt jede Sekunde. Wer genau weiß, was bei einem Feuer zu beachten ist, behält auch in hitzigen Situationen einen kühlen Kopf.

In der Ruhe liegt die Sicherheit
Panik ist kein guter Ratgeber. Panik führt schnell zu Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen, die fatale Folgen für Sie und Ihre Mitbewohner haben können.
Auch wenn ein Brand keine gewohnte Situation ist und beim Anblick einer brennenden Wohnung der Fluchtreflex greift - bleiben Sie ruhig, handeln Sie besonnen und denken Sie an Ihren Notfallplan. Ein Plan hilft, sich im Ernstfall richtig zu verhalten und aus der Gefahrensituation heil rauszukommen.

Das benötigen vorab
Werden Sie sich bewusst, dass mitten in der Nacht der Rauchmelder Alarm auslösen kann und Sie in der Folge schnell wichtige Entscheidungen treffen müssen, um sich und Ihre Mitbewohner in Sicherheit zu bringen. Informieren Sie sich daher frühzeitig über das richtige Verhalten im Notfall.

Was Sie im Ernstfall immer benötigen
Mobiltelefon
Ihr Handy sollte eingeschaltet und über eine noch ausreichende Akku-Leistung verfügen, um den Notruf absetzen zu können.

Hausschlüssel
Lassen Sie den Schlüssel stecken, wenn Sie abends die Wohnungstür von innen abschließen oder legen Sie diesen, gut sichtbar, im Eingangsbereich ab. Informieren Sie alle Mitbewohner, wo der Hausschlüssel zu finden ist.

Notrufnummer
Die Notrufnummer des Rettungsdienstes und der Feuerwehr lautet bundesweit 112. Diese Nummer hat auch Priorität vor dem Ruf der Polizei - nach Ihrem Notruf wir die Leitstelle der Feuerwehr die Polizei direkt benachrichtigen.

Was ist bei einem Wohnungs- oder Zimmerbrand zu tun?
Bewahren Sie Ruhe, bleiben Sie besonnen!
Sind noch Personen in Ihrer Wohnung? Falls ja, warnen Sie diese und fordern Sie sie zum sofortigen Verlassen der Wohnung auf.
Wenn vorhanden, schließen Sie die Tür zum Raum, in dem es brennt! Dadurch wird ein weiteres Ausbreiten des Feuers und des giftigen Brandrauchs verzögert.
Ist der Fluchtweg zur Wohnungstür frei? Wenn ja, nutzen Sie diesen und verlassen zügig die Wohnung! Denken Sie daran, Ihr Mobiltelefon und - falls dafür noch genug Zeit ist - den Wohnungsschlüssel für die Feuerwehr mitzunehmen.
Schließen Sie die Wohnungstür hinter sich und flüchten Sie über das Treppenhaus - nutzen Sie niemals den Aufzug!
Warnen Sie Ihre Nachbarn beim Verlassen der Wohnung.
Wenn Sie in Sicherheit sind, rufen Sie die Feuerwehr über die 112.
Empfangen Sie die Feuerwehr und stehen Sie den Rettungskräften als Kontaktperson für weitere Informationen zur Verfügung.

Was ist bei einem Brand im Treppenhaus zu beachten?
Bewahren Sie Ruhe, bleiben Sie besonnen!
Bleiben Sie unter allen Umständen in der Wohnung und alarmieren Sie unter der Notrufnummer 112 die Feuerwehr!
Schließen Sie die Wohnungstür (nicht verriegeln) und decken Sie die Türritzen mit nassen Handtüchern ab.
Ziehen Sie sich mit Ihrem Mobiltelefon in einen Raum zurück, der möglichst weit von der Brandquelle entfernt ist.
Positionieren Sie sich an einem Fenster und machen Sie über das Fenster auf sich aufmerksam. Springen Sie niemals aus Angst aus dem Fenster!
Die Feuerwehr wird alles unternehmen, Sie und Ihre Mitbewohner über das Treppenhaus oder über das Fenster zu retten.
Bleiben Sie am Fenster und folgen Sie den Anweisungen der Rettungskräfte.

Einen Notruf richtig absetzen: So gehts
Alarmieren Sie die Feuerwehr erst, wenn Sie sich selbst in Sicherheit gebracht, Ihre Mitbewohner gewarnt und zum Verlassen der Wohnung veranlasst haben. 
Sobald Sie selbst in Sicherheit sind, kontaktieren Sie unter der 112 die Rettungskräfte.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einsatzstelle verstehen Ihre Not und wollen Ihnen schnellstmöglich helfen.
Beachten Sie jedoch bitte beim Absetzen des Notrufes, dass Ihr Gegenüber oftmals weit weg von Ihrem eigenen Aufenthaltsort sitzt.
Versuchen Sie daher, sich ruhig, klar und verständlich ausdrücken und alle Fragen, die Ihnen der Mitarbeiter stellt, zu beantworten:
Wo ist der Notfallort?
Was ist passiert?
Wer ruft an?
Wenn Sie die obigen Fragen beantwortet haben, legen Sie nicht auf, sondern warten Sie unbedingt auf weitere Fragen und Anweisungen des Personals der Leitstelle.



 

Autor: Cornelia Gande-Lawo

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