Sicherheitstipp – Wildunfälle im Straßenverkehr

Wenn die Tage kürzer werden nehmen die Wildunfälle wieder zu…

Mit Beginn des Herbstes und immer kürzer werdenden Tagen steigt auch wieder die Gefahr von Wildunfällen im Straßenverkehr.
Jedes Jahr fallen tausende Wildtiere dem Straßenverkehr zum Opfer.
In den frühen Morgen- und Abendstunden kommt es bei Dämmerung und Nebel nun vermehrt zu Wildunfällen.
Besonders auf Straßen an Feldern und Wäldern nehmen die Wildunfälle von Jahr zu Jahr zu.
In dieser Jahreszeit treffen Berufsverkehr und Wildwechsel in der Dämmerung zusammen.
Wildunfälle können grade im Straßenverkehr auch für Menschen schnell gefährlich werden.
Das wirkliche Ausmaß eines möglichen Wildunfalles wird von vielen unterschätzt.
So bringt zum Beispiel ein 40 Kilo schweres Reh bei einem Wildunfall mit 100 km/h ein Aufprallgewicht von 1 Tonne auf die Waage.

Wie verhält man sich vorrausschauend als Autofahrer?
- langsam fahren, besonders bei Warnschildern mit Wildtierwechsel
- volle Konzentration beim Fahren
- bremsbereit sein
- Wald- und Feldränder im Auge behalten

Was tun, wenn ein Wildunfall unausweichlich ist?
- das Lenkrad festalten
- geradeaus fahren und nicht ausweichen
- mit voller Kraft abbremsen
- hupen und Licht abblenden

Da gerade Rehe, welche auf der Straße stehen, in der Dämmerung von den Autoscheinwerfern geblendet werden und dadurch nicht die Flucht ergreifen, ist es hilfreich, wenn man Lichter ausschaltet und hupt. So ergreift das Reh in vielen Fällen doch noch rechtzeitig die Flucht.
Ausweichmanöver sollte man wenn möglich vermeiden, da sich so die Verletzungsgefahr für den Menschen erhöht. So kann das Kfz schnell ins Schleudern geraten, sich überschlagen, von der Straße abkommen oder in den Gegenverkehr fahren.

Der Wildunfall ist passiert, was nun?
- als erstes Warnblinkanlage einschalten
- Warnweste anziehen
- die Unfallstelle absichern
- größte Vorsicht, sollte das Wildtier noch vor Ort sein, es könnte aggressiv / panisch reagieren
- den Rettungsdienst unter der 112 anrufen – bei Personenschaden
- die Polizei unter der 110 anrufen - bei Sachschaden
   Diese informiert den zuständigen Jäger zur Bergung oder Suche des verunfallten Wildtieres.
- in sicherer Entfernung auf die Einsatzkräfte warten

Wichtig! Bei Wildtierunfällen gilt in Deutschland die Meldepflicht. Sie ist im Jagdgesetzt festgeschrieben.

Was kann man nach einem Wildunfall tun?
Sollte am Kfz durch den Wildunfall ein Schaden entstanden sein, kann man sich diesen von der Polizei bescheinigen lassen. Mit dieser Bescheinigung kann man dann zu seiner Kfz-Versicherung gehen.
Ob der Wildunfall von der Versicherung übernommen wird, hängt davon ab, was im Versicherungsschutz vereinbart ist. Hier wird zwischen Federwild (Fasan, Taube,…) und Haarwild (Reh, Wildschwein,…) unterschieden.

Was passiert mit dem angefahrenen Wildtier?
Das angefahren Wild darf unter keinen Umständen einfach mitgenommen werden. Handelt man zuwider, begeht man die Straftat der Jagtwilderei.

Um eine weitere Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer so gering wie möglich zu halten, sollte man das tote Wildtier an den Straßenrand ziehen. Hierzu bitte unbedingt Handschuhe zum Schutz anziehen. Es besteht Tollwutgefahr.
Niemals einem angefahrenen oder verletzen Wildtier folgen. Nur die Fluchtrichtung merken, damit der Jäger später nach dem Tier suchen kann.

Sollten Sie Glück gehabt haben und das Wildtier ist von der Fahrbahn, bevor es zum Unfall kommt, immer daran denken, dass zum Beispiel ein Reh oder Wildschwein selten alleine kommt!
Oft folgen einem Tier noch weitere „Nachzügler“.

Autor: Cornelia Gande-Lawo

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